Schöne Brüste oder Stillen – Eingriffe die sich auswirken

Brustoperationen, gerade Vergrößerungen, liegen im Trend und werden schon sehr früh durchgeführt. Warum? Weil gerade in jungen Jahren das Selbstbewusstsein meist über Äußerlichkeiten definiert wird und Frau auch noch nicht wirklich Frau ist, also nicht weiß, was sie will, wer sie ist und wie sie im Leben steht oder stehen soll.

Erst im Laufe des Lebens, durch Erfahrungen, Arbeit, Freunde, Familie und Ziele wird man zu der Person die man wirklich ist, doch leider ist da meist schon der weitreichende Einschnitt einer Operation getan und nicht mehr rückgängig machbar.

Außerdem ist es gesellschaftlich akzeptiert seinen Körper zu verändern, wenn man sich nicht wohl fühlt. Durch Fernsehsendungen, Dokumentationen und Berichte, sind Schönheitsoperationen kein Tabuthema mehr und durch humane Preise für Viele leistbar. Leider wird nur Werbung für das äußere Erscheinungsbild gemacht und wenig auf Folgeschäden und Komplikationen hingewiesen. In unserer schnelllebigen Zeit wird auch zu wenig lang über solch schwerwiegende Entscheidungen nachgedacht, sondern meist relativ rasch gehandelt.

Natürlich haben Stillprobleme nicht immer mit einer Operation zu tun. Viele Frauen haben zu wenig Milchdrüsen, um stillen zu können oder auch ungleich große oder sehr weit auseinander stehende Brüste, welche ebenfalls die Stillfähigkeit beeinflussen, ganz zu schweigen von der eigenen Psyche. Es ist auch ein Irrglaube, dass ein großer Busen mehr und besser Milch geben als kleine Brüste. Wichtig ist das vorhandene Drüsengewebe und die Hormone einer Frau.

Bei Brustoperationen, bei denen Nahe des Warzenhofs geschnitten wird, ist das Risiko einer Verletzung des vierten Interkostalnervs sehr hoch. Dieser ist für den Milchspendereflex und damit auch für die Menge der Milchproduktion zuständig. Was die wenigsten wissen, gerade bei Brustverkleinerungen ist die Wahrscheinlichkeit selbst stillen zu können geringer als bei einer Vergrößerung.

Die Chance nach einer Brustoperation zu stillen, hängt also vom entfernten Drüsengewebe, der Schnittführung, dem Ausmaß der Nervenschädigung, die Zeit zwischen der OP und dem Stillwunsch und natürlich auch von der persönlichen Einstellung ab. Meist ist nur mehr ein teilweises Stillen möglich, welches mit einigem Aufwand verbunden sein wird, jedoch ist dies besser als nicht Stillen zu können.

Natürlich kann auch eine Entzündung der Drüsengänge nicht ausgeschlossen werden, wenn die Milch nicht, wie von der Natur vorgesehen, fließen kann. Hier muss jede Mami für sich entscheiden, ob sie das Risiko eingeht und trotzdem den Versuch wagt zu Stillen oder gleich entscheidet mit Alternativen zu starten. Beides ist möglich, beides ist eine persönliche Entscheidung, die nur jede Frau für sich fällen kann.

Trotz alledem sollten junge Mädchen vielleicht von ihren Familien und Freunden positiv gestärkt werden um einen so großen Einschnitt in ihr Leben kritisch betrachten zu können. Denn wie man sieht ist es nicht nur eine Geldsache oder ein Abwegen des Risikos einer Operation, sondern kann das weitere Leben maßgeblich beeinflussen, wenn ein Kinderwunsch entsteht.

Mit einem gesunden Selbstbewusstsein schaffen die jungen Frauen vielleicht die Entscheidung eines solch großen Einschnittes zu vergessen oder zumindest zu vertagen, bis die Familienplanung abgeschlossen ist. Schöne Brüste oder Stillen – Eingriffe die sich auswirken.