Resilienz – die eigenen Kinder stark machen

Resilienz – dieses Wort ist momentan in aller Munde. In allen Bereichen des Lebens, ob in der Pädagogik, der Psychologie oder der Medizin, kann und wird es verwendet. Doch was bedeutet dieser Begriff wirklich? Aus dem lateinischen übersetzt heißt es „ abprallen“, deshalb ist die Übersetzung „Widerstandskraft“ eine sehr passende. Doch wie stattet man seine Kinder mit dieser Widerstandskraft aus? Und sind auch genetische, körperliche Aspekte wichtig?

Die ersten 1000Tage sind für die Kinder sehr entscheidend , da sich während dieser Zeit alle Erfahrungen und Einflüsse auf das körperliche und seelische Wohlbefinden auswirken. Schon durch die gesunde Ernährung der Mutter während der Schwangerschaft und natürlich auch danach, gibt man dem Kind gute Abwehrkräfte mit, um gesundheitlich fit mit der Welt umzugehen. Eine Portion Dreck am Tag schadet hierbei nicht, sondern unterstützt vielmehr. Die Kinder sollen nicht unter einen Glassturz gestellt werden. Nur wer mit vielen Umwelteinflüssen in Berührung kommt und Abwehrkräfte erlangt, kann gesund und stark ins Leben zu gehen.

Die physische Stärke hängt aber nicht nur von der Gesundheit, sondern auch von der körperlichen Motorik ab. Kinder die ihre Bedürfnisse und Grenzen kennen und lernen sie zu nutzen und zu benennen, werden mit einem starken Selbstbewusstsein alle Herausforderungen des Lebens meistern.

„Unterstützen statt kritisieren“ –  das kannst du nicht, das macht man so nicht, das geht so nicht ,etc. Aussagen, die wir täglich hören und leider oft genug verwenden. Werden wir uns bewusst, dass Kinder ein „ du schaffst das, ich bin gleich hinter dir“, viel mehr brauchen. Und wer sagt schon, dass man Suppe nicht mit der Gabel essen oder mit dem Stift im Mund auf ein Blatt bemalen kann.  Kinder müssen selbst erfahren dürfen, natürlich in einem geschützten Rahmen, was funktioniert und was nicht. Nur so können körperliche Grenzen erweitert, oder erkannt werden und Kinder stark für das Leben werden.

Ganz am Anfang steht hierbei, dass Kinder geliebt und akzeptiert werden und sie eine sichere Bindung und ein starkes Urvertrauen entwickeln können. Nur dadurch kann die innere Stärke wachsen und Bestand haben, welche für eine emotionale und körperliche Resilienz unumgänglich ist.

Wir als Eltern sind hierbei große Vorbilder, da Kinder von Nachahmung lernen. Sich Schwächen einzugestehen ist eine Form von Stärke und eine Entschuldigung bringt Menschen näher zusammen. Auch dies müssen unsere Kleinen lernen, dass man Fehler machen darf und soll und verletzende Worte und Taten mit einem Gespräch und einer Entschuldigung wieder nichtig werden können. Hier geht es auch um den Umgang mit dem eigenen Partner. Kinder dürfen sehen, dass man nicht immer einer Meinung ist, natürlich in einem gewaltfreien und respektvollen Umfeld. So werden Konfliktlösungen vorgelebt oder angeboten und zu einer Selbstverständlichkeit, Konfliktscheue wird vermieden, welche oft zur Isolation oder Bedürfnisunterdrückung führt.

So werden wir Eltern zur Kraftquelle für unsere Kinder, damit sie selbst kräftig werden.

Die Aufgaben an uns Eltern lauten also:

• den Kindern viel Liebe und Sicherheit geben
• sie zu unterstützen bei Konfliktlösungen, neuen Herausforderungen
• sie zu schulen bei der Wahrnehmung der eigenen Bedürfnisse, dazu gehört auch „ nein“ sagen zu dürfen und einen eigenen Freiraum zu haben
• positive Lebenseinstellung zu vermitteln und gute Vorbilder sein, dazu gehört auch Fehler einzugestehen und sich zu entschuldigen, wenn man als Elternteil falsch liegt oder sich unangebracht verhält.

So und nur so haben unsere Kinder die Möglichkeit körperlich und seelisch Stark und Widerstandsfähig zu werden um ihr Leben mit all seinen Herausforderungen gut zu meistern!

Geben wir unserem Nachwuchs genügend Resilienzen, lasst sie uns vielseitig stärken und sie positiv die Welt entdecken 🙂