Ist mein Kind übergewichtig?
Kinder wachsen – mal mehr mal weniger.
Im ersten halben Jahr konzentrieren sich die Säuglinge darauf ihr Ausgangsgewicht zu verdoppeln und setzen gerne ein bisschen Speck an und sehen somit rund und gesund aus. Natürlich wachsen sie auch stark in die Länge, wobei trotzdem das Bäuchlein bleibt, und das ist gut so.
Im zweiten Halbjahr geht es nun nicht mehr ganz so schnell mit dem Wachstum, denn nun konzentriert sich alles auf das Erlernen neuer Fertigkeiten. Einiges an den angelegten Reserven wir für das Krabbeln verwendet, was sehr viel Energie benötigt und bei den ersten Schritten wandelt sich dann auch noch Einiges in Muskelmasse um. Im Kindergarten wird wieder mit viel Appetit gegessen und manchmal wirken Kinder richtig pummelig, aber wenn genug Bewegung im Garten und bei Spaziergängen stattfindet, braucht man sich auch jetzt keinerlei Gedanken machen, denn kaum wird der kleine Liebling krank, werden alle Reserven benötigt und der nächste Wachstumsschub lässt nicht lange auf sich warten.
Kurz vor der Schule merkt man nun, dass das runde, kindliche Gesicht nun verschwunden ist und einige Zentimeter dazu gekommen sind. Die Kinder wirken drahtig und brauchen viel Bewegung und somit darf auch ordentlich beim Essen zugelangt werden. Wenn dein Kind zu denen zählt, die vielleicht zu dünn aussehen und die Hosen keinen Halt haben, dann musst du dir auch keine Gedanken machen, da während der Wachstumsphase die Proportionen selten zusammen passen. Außerdem werden die meisten Kinder während der Schulzeit wieder zulegen, da sich der Körper auf das Längenwachstum konzentriert und wieder Energie speichert.
Zwischen dem elften und dreizehnten Lebensjahr kommt es wieder zu einem Wachstumsschub der bis zum 16. bzw 18. Lebensjahr anhält und gerade bei den Burschen sind große Essmengen daher nicht verwunderlich. Wichtig ist, dass wir auf die Bewegung unserer Kinder achten, denn wenn unsere Kinder vermehrt sitzen, in der Schule, am Computer oder Handy, verlernen sie die Bedürfnisse ihres Körpers wahrzunehmen. So essen sie wenn ihnen langweilig ist, oder wenn Zeit ist und sie beginnen sich unwohl zu fühlen, wenn sie sich bewegen müssen, da sich sich da ihrer Körpermenge unangenehm bewusst werden.
Bewegungsmangel ist eine der Hauptursachen bei Übergewicht! Geht hinaus, Spazieren, Fahrrad fahren, in den Park, zu Fuß in die Schule, etc aber bewegt euch!!!
Woher weiß ich ob mein Kind zu dick ist?
Es gibt Perzentilenrechner im Internet oder sprecht einfach mit eurem Kinderarzt. Nicht schätzen sondern messen und wiegen. Die Perzentilenrechner gibt es für Länge und Gewicht, Alter, Jungen und Mädchen.
Wie kommt es zum Übergewicht?
Den Kindern wird oft mehr gegeben als sie für ihr Wachstum benötigen. Kinder mit übergewichtigen Eltern haben leider ein erhöhtes Risiko dick zu werden, einerseits wegen der genetischen, aber andererseits, und hierbei handelt es sich um die größere Komponente, den Essgewohnheiten. Das nötige Wissen oder auch das Desinteresse an gesundem Essen tragen stark dazu bei.
Hungrig und Satt – unsere Tipps
Kinder haben von Geburt an ein natürliches Sättigungsgefühl, doch Eltern greifen oft früh in den Mechanismus ein und verhindern eine Weiterentwicklung des „Bauchgefühls“.
- Schreiende Babys haben nicht immer Hunger
- Kleinere Portionen am Kinderteller, nach nehmen können sie ja jederzeit
- Bitte nicht nötigen aufzuessen, auch wenn nur mehr zwei Bissen über sind oder sich die Kinder selbst nach genommen haben
- 5 Mahlzeiten am Tag sollten normal sein, die Zeit dazwischen nicht länger als drei Stunden betragen
- Wir müssen uns unserer Vorbildwirkung bewusst sein, sei es beim Essen im Stehen oder der dicken Butterschicht am Brot
- Süßigkeiten nicht als Belohnung einsetzen, eine kleine Nachspeise nach dem Mittagessen darf ruhig sein, aber sie sollten nicht über Kummer oder Langeweile hinwegtrösten
Wenn ihr euch unsicher seid, fragt euren Arzt, dieser weiß Rat und kennt Beratungsstellen wo Hilfe und Information angeboten werden. Kurse und Feriencamps helfen Eltern und Kinder und erziehen zum selbständigen Umgang mit Lebensmitteln und sportlichen Aktivitäten.
Es ist keine Schande sondern sehr mutig Hilfe annehmen zu können! Wichtig ist, dass wir Hinschauen um unseren Kindern ein gutes und gesundes Leben zu ermöglichen.
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