Familienbett oder eigenes Kinderbett – Ein ganz persönlicher Erfahrungsbericht einer frischgebackenen Mama

Von zu Hause war ich gewöhnt immer allein in meinem Bett zu schlafen. Gerade einmal in den ersten Monaten stand mein Gitterbett im Schlafzimmer, danach war das Elternzimmer fast tabu. Wachte ich nachts auf und ging zu meiner Mama, trug diese mich liebevoll, aber bestimmt zurück in mein Zimmer. Dafür verharrte sie oft stundenlang meine Hand haltend neben meinem und später auch neben dem Bett meiner Schwester.

Mit dieser Grundeinstellung ging ich in meine Mutterschaft. Zu Beginn verstand ich meine Mama, denn auch ich konnte nicht schlafen, wenn meine Kleine laut neben mir atmete und so quartierte ich sie mit drei Monaten aus. Zum Stillen stand ich bereitwillig mehrmals auf. Doch lange hielt ich das nicht durch, da Erkältungen auf der Tagesordnung standen und ich nach mehrmaligem Aufstehen zu müde war und sie schlussendlich zu uns in Bett holte.

Nun sieht die Situation wie folgt aus, mein Mädchen (2 Jahre) kommt nachts, wenn sie nicht schlafen kann, zu uns und verbringt mit uns die restlichen Stunden bis zum Morgen. Sie genießt das und wir auch. Jedoch muss sie in ihrem eigenen Bett einschlafen, was sehr gut funktioniert, sonst lege ich mich kurz zu ihr. Sie liebt das Kuscheln und fühlt sich geborgen und sicher, hat aber auch keine Probleme alleine zu schlafen, was ich durch das Einschlafen in ihrem eigenen Bett „trainiert“ habe.

Bei meiner jüngeren Tochter sieht das ein wenig anders aus. Sie mag es überhaupt nicht im Elternbett zu schlafen. Sie ist unrund und dreht sich unruhig hin und her. Sie schläft in ihrem eigenen Bett und wird nur morgens zum gemeinsamen Wachkuscheln geholt. Das ist für mich, gerade wenn sie krank ist, sehr mühsam, aber das Wohlbefinden meines Kindes geht vor.

Ich habe daraus gelernt, dass jedes Kind anders ist und individuelle Bedürfnisse hat. Als Mama darf ich weder meine Bequemlichkeit oder Liebesbedürftigkeit über mein Kind stülpen oder umgekehrt es von mir weg stoßen, nur weil ich meine, dass es besser ist. Der goldene Mittelweg ist hier angebracht. Ein Familienbett ist angenehm, aber jedes Kind sollte zusätzlich ein eigenes Bett haben, um sich zurückziehen zu können.

Hier noch kurz die Pros und Contras des Co-Sleepings

Dafür steht:

• positive emotionale Entwicklung mit viel Sicherheit und Geborgenheit
• keine Ängste nachts und somit ein ruhigerer und erholsamer Schlaf
• wenn wenig Zeit untertags für die Kinder ist, aus Bsp. beruflichen Gründen, können Kuscheleinheiten nachts ausgetauscht werden
• Eltern-Kind-Beziehung wird gestärkt

Dagegen spricht:

• Schlafqualität der Eltern leidet, da Kinder sich viel im Schlaf bewegen
• Und auch die Kinder selbst sind eingeengter
• Das Schlafzimmer als Rückzugsmöglichkeit der Eltern geht verloren und Intimitäten müssen nun außerhalb des Schlafzimmers stattfinden
• Kinder gewöhnen sich schnell an das nicht alleine Schlafen und die Umstellung, mit steigendem Alter, im eigenen Bett zu bleiben,kann sich als schwierig herausstellen.

Wichtig ist, dass die Entscheidung wie und wo der eigene Nachwuchs schläft eine individuelle Entscheidung von Kindern und Eltern ist. Jeder muss sich wohlfühlen und Fremdmeinungen sollte man sich nicht zu Herzen nehmen, da jeder selbst seines Glückes und Wohlbefindens Schmied ist.  Und wie man sieht, gibt es für alles ein Für und Wider.

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