Ein drehbarer Kindersitz: macht es Sinn? Ab wann ? Was ist hier zu beachten?

Der Kauf eines Autositzes, in dem ein Kind von der Autoschale umsteigt, ist für Eltern in der Regel ein großes Dilemma. Denn es gibt viele Möglichkeiten: ein nach hinten gerichteter RWF-Kindersitz, ein nach vorne gerichteter Autositz (auch wenn diese glücklicherweise immer weniger beliebt sind), ein Zwei-Wege-Sitz, d. h. ein Sitz, der sowohl nach vorne als auch nach hinten gerichtet verwendet werden kann, ISOFIX oder mit Gurt, mit oder ohne Drehfunktion, und so weiter und so weiter. Wir fragen uns – brauchen wir wirklich einen drehbarer Kindersitz und wenn ja ab welchem Alter – lohnt es sich….

Die meisten 360º-Sitze erlauben nach Angaben der Hersteller eine rückwärts gerichtete Fahrt bis zu einer Körpergröße von 105 cm und einem Gewicht von 18 kg, d. h. für den gesamten Zeitraum, in dem ein Kind einen solchen Sitz benutzen sollte. Ist dies wirklich der Fall? Das ist eine schwierige Frage, denn vieles hängt von dem jeweiligen Sitzmodell, dem Auto, das Sie fahren, dem Kind, den Strecken, die Sie zurücklegen, usw. ab. Es ist also schwer zu sagen, dass jedes Kleinkind in 100 % der Fälle rückwärtsgerichtet in einem Drehsitz sitzt. Technisch ist das möglich, obwohl die überwiegende Mehrheit der Fahrzeuge, die mit einem drehbaren Sitz ausgestattet sind, in beide Richtungen funktionieren.

Ist ein drehbarer Sitz sicher?
Wenn es um Sicherheit geht, sollte man sich auf Fakten, d.h. Tests, verlassen. Sie zeigen, dass drehbare Autositze der führenden Hersteller den “klassischen” Autositzen in nichts nachstehen. Ein Beweis dafür sind die Bewertungen von 4 oder sogar 5 Sterne bei den ADAC-Tests und in einigen Fällen ein Bestehen im Test Plus (z.B. Britax Römer Swingfix, Nuna Norr). Die Ergebnisse sind mit denen von Autositzen ohne Drehfunktion vergleichbar und manchmal sogar höher als diese. Kurz gesagt, das Schwenken beeinträchtigt die Sicherheit nicht, und wenn jemand versucht, Sie vom Gegenteil zu überzeugen, lügt er entweder oder ist einfach nicht informiert. Eine Rangliste der besten 360-Drehstühle finden Sie hier

Hilft ein Drehsitz tatsächlich im Alltag, oder ist er nur ein unnötiges Gadget und eine neue Modeerscheinung?
Ob die Rotation/ Drehmechanismus sinnvoll ist, lässt sich in der Praxis am einfachsten herausfinden. Es genügt, wenn Sie versuchen, das Kind sowohl in einen Sitz mit Drehfunktion als auch in einen normalen RWF-Sitz zu setzen. Vieles hängt vom Auto ab – seine Abmessungen, die Größe der Türöffnung usw., aber in den allermeisten Fällen wird sich die Dreh Funktion als sehr praktisch erweisen, auch wenn sie nicht unbedingt erforderlich ist. Die Türwärts gerichtete Position des Sitzes ermöglicht es, das Kind bequem und ohne Belastung der Wirbelsäule hineinzusetzen und herauszunehmen. Es ist definitiv einfacher, die Gurte des Autositzes zu positionieren und zu straffen sowie Fehler zu vermeiden. Natürlich ist der Autositz auch nach innen schwenkbar, so dass Sie bei Regen oder starkem Wind in vielen Autos Ihr Kind von der anderen Seite anschnallen können, ohne den rauen Wetterbedingungen ausgesetzt sind.

Und schließlich die dreitürigen Autos. Wer keinen RWF in einem “dreitürigen” Auto erlebt hat, weiß nicht, was echte Gymnastik ist 🙂 Ja – drehbare Sitze in dreitürigen Autos verbessern definitiv den Komfort der Handhabung, sowohl des Sitzes selbst als auch des Kindes.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich Eltern immer häufiger für Drehsitze entscheiden, und das ist kein Zufall. Wir werden immer bequemer, was sich nicht nur bei den Autositzen zeigt. Wenn etwas sicher und bequem sein kann, warum nicht?