Babys Entwicklung spielerisch fördern – Teil 1
Natürlich wollen alle Eltern nur das Beste für ihre kleinen Zwerge. Dazu gehört natürlich auch die Förderung einer gesunden, altersgerechten Entwicklung. Dabei ist es aber gar nicht einfach, immer zu wissen, ob sich das Baby eigentlich gerade optimal entwickelt oder viel mehr, wie Mummy und Daddy es bei der Entwicklung optimal unterstützen können. Dazu wurde PEKIP – das Prager Eltern Kind Programm – entwickelt. Einfache Übungen sorgen für die nötige Anregung, um das Baby spielerisch zu fördern, ohne das Kind dabei unter Leistungsdruck zu setzen.
Einerseits gibt es nun die Möglichkeit, PEKIP in der Gruppe als Kurs zu absolvieren, andererseits können die Übungen aber auch ganz leicht zu Hause ausgeführt werden. In einer dreiteiligen Serie werde ich euch das Programm vorstellen und auch gleich ein paar interessante Baby Spiele aufzeigen.
Entwicklung des Babys im ersten Jahr
Grundsätzlich verläuft die Entwicklung eines Babys nach einem vorbestimmten Ablauf. Rund 90 Prozent der Babys halten sich an den Ablauf, der Rest überspringt schon mal eine Entwicklungsstufe oder erreicht die eine oder andere auch mal etwas später als der Schnitt.
Die wohl einprägsamsten grobmotorischen Entwicklungsschritte im ersten Lebensjahr sind Krabbeln, Sitzen und Laufen. Doch um diese großen Schritte zu erreichen, sind viele kleine notwendig.
In diesem Beitrag befasse ich mich mit der Entwicklung in den ersten drei Monaten. Und das wird dein Baby in den ersten drei Lebensmonaten erlernen:
Liegen in Bauchlage: Anfangs liegt das Baby asymmetrisch mit gebeugten Armen und Beinen und kann bereits den Kopf kurz hochheben. In weiterer Folge wird der Rumpf immer gerader, es kann sich auf die Unterarme stützen, den Kopf fast eine Minute hochhalten und ihn nach beiden Seiten drehen.
In der Rückenlage lässt in diesem Zeitraum die Beugung der Arme und Beine nach, der Kopf kann kurzzeitig in der Mitte gehalten werden und der Moro-Reflex (der Angst-Schrei-Reflex) lässt nach.
Die zu Beginn zu Fäusten geballten Hände öffnen sich immer öfter, bei vergeblichen Greifversuchen bewegt sich der ganze Körper mit. Zum Ende dieser Phase hin sind die Hände immer seltener zu Fäusten geballt, das Baby betrachtet die Finger und spielt mit Ihnen.
Auch der soziale Kontakt entwickelt sich: Ist zu Beginn noch der Hautkontakt das wichtigste Kommunikationsmittel kann das Baby mit drei Monaten bereits menschliche Gesichter anlächeln und Gurgellaute produzieren.
Bei der Geburt sieht das Baby klare Umrisse aus 22 bis 25 cm Entfernung, im Laufe der Entwicklung folgt es einem Gegenstand mit den Augen, mit drei Monaten dreht es bereits den Kopf zur Seite um nach einer Geräuschquelle zu suchen.
Baby Spiele für Zuhause
So, soviel zur Theorie, wie versprochen stelle ich euch nun ein paar Baby Spiele für Zuhause vor. Dabei steht vor allem die Förderung der Entwicklung des Babys im Vordergrund, aber auch die gemeinsame (schöne) Spielzeit mit Mama und die Bindung die dadurch automatisch entsteht, ist ein wichtiger Baustein in der positiven Entwicklung des Babys.
Wer ist denn da?
Das Baby liegt auf dem Rücken, du bist mit deinem Gesicht etwa 20 bis 25 Zentimeter vom Gesicht des Babys entfernt und sprichst mit ihm, lächelst es an. Mit der Zeit wird das Baby es immer länger schaffen, dein Gesicht zu fixieren, sich auf dich zu konzentrieren.
Wo ist es denn?
Du nimmst ein kleines Spielzeug und bewegst es ganz langsam vor dem Gesicht des Babys hin und her. Es wird das Spielzeug zuerst nur kurz, dann immer länger, mit den Augen und später mit dem Kopf verfolgen. Zuerst nur hin und her, später kann das Spielzeug auch von oben nach unten bewegt werden.
Hin und her
Wenn das Baby auf dem Rücken liegt, reichst du ihm deine Zeigefinger. Sobald sich das Baby festhält, bewegst du deine Hände langsam und vorsichtig zur Seite, so dass das Baby den Kopf in entsprechende Richtung dreht. Zuerst werden nur die Blicke folgen, später der ganze Kopf.
Rundherum
Auch wenn sich das Baby erst mit ca. einem halben Jahr selbständig vom Rücken auf den Bauch drehen kann, eignet sich dieses Spiel gut schon jetzt als Training für diesen wichtigen Entwicklungsschritt. Dazu nimmst du das auf dem Rücken liegende Baby beim Oberschenkel so mit der Hand, dass deine Finger oben am Oberschenkel sind, und dein Daumen unten. Dann führst du das obere Bein langsam über das andere Bein, so dass sich das Baby auf den Bauch dreht. Ist der Arm des Babys nun unter dem Körper eingeklemmt, kurz warten ob das Baby den Arm selbst befreien kann, ansonsten streichst du einfach mit der Hand vom Hinterkopf bis zum Po, durch den sanften Druck sollte das Baby die Aufgabe meistern können. Wenn nicht kannst du ihm natürlich helfen.
Natürlich geht das Ganze auch wieder zurück: Dazu legst du eine Hand um Oberarm/Schulter des Babys (auf der Seite wo das Baby gerade hinsieht), die zweite Hand kommt flach auf die gegenüberliegende Hüfte. Nun wird das Baby über seinen nach oben gestreckten Arm zurück gedreht.
Schaukeln auf dem Ball
Auf einem Wasserball lässt es sich gut schaukeln. Dazu musst du das Baby einfach auf den aufgeblasenen Ball bäuchlings mit dem Brustkorb legen, die Füße berühren den Boden. Nun bewegst du das Baby auf dem Ball liegend vor und zurück.
Flieger
Der Brustkorb des Babys liegt auf deinem Unterarm, die Arme des Babys ragen über deinen Arm hinaus. Mit der anderen Hand stützt du es von unten am Bauch. Dabei muss das Baby den Kopf selbst halten und hat eine ganz neue Perspektive.
Aufregende Hängematte
Das Baby wird in Rücklage in die Mitte einer Babydecke gelegt. Dann wird die Decke von einer Person beim Kopf des Kindes an zwei Ecken gefasst, von der anderen Person bei den Füssen des Babys und gleichzeitig angehoben. Wenn das Baby gefallen findet an diesem neuen Spiel, dann kann nach beiden Seiten geschaukelt werden. Wird wild geschaukelt, ist es für das Baby lustig, sanftes Schaukeln hingegen kann das Baby beruhigen.
Wir ihr seht, gibt es bereits in den ersten drei Monaten viele Baby Spiele, die sowohl dem Baby als auch der Mama viel Freude bereiten.
Zweiter Teil: Die Entwicklung des Babys vom vierten bis zum sechsten Lebensmonat
Im zweiten Teil dieser Serie werdet ihr erfahren, was eure Kinder vom vierten bis zum sechsten Monat erlernen werden und wie ihr sie mit einfachen aber durchaus wirkungsvollen PEKIP-Spielen in der Entwicklung fördern und unterstützen könnt. Bleibt dran!
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